Februar 2011
Die Freude
Die tiefe Freude beginnt mit dem Einklang. Sie führt auch zum Einklang. Wie der Einklang ist sie ohne Sorge. Sie ist allem hingegeben, sie ist unerschütterlich. Sie ist ein Abglanz der Liebe, wahr und wissend, gesammelt, vorausschauend, klar und bereit. Diese Freude ist vollkommen, denn was kann ihr noch fehlen?
Aber sie ruht nicht, denn sie ist wach. Wie der Einklang ist auch sie in Bewegung. Deswegen hört sie auch nicht auf. Sie ist immer neu, neu von innen her, wie eine Quelle. Sie fließt, ohne sich zu verausgaben.
Dennoch ist die Freude auch eine Leistung. Ihr geht etwas voraus, manchmal ein ganzes Leben. In ihr ist etwas Vergangenes ans Ziel gekommen und in ihr verklärt.
Wie am Ende eines Lebens steht die Freude auch am Ende eines Tages, wenn wir ihn vorbei sein lassen, wie immer er war.
Auszug aus dem Buch: Bert Hellinger, Dankbar und gelassen, HERDER Verlag
